Mobiles Arbeiten bietet Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance – auch über Ländergrenzen hinweg. Doch wie sieht die rechtliche Lage beim mobilen Arbeiten im Ausland aus? In diesem Artikel erfährst du, welche Vorschriften gelten, wie Unternehmen und Mitarbeitende Risiken vermeiden und wie mobiles Arbeiten im Ausland erfolgreich umgesetzt wird.
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Das Wichtigste in Kürze
- Mobiles Arbeiten im Ausland ist für viele Mitarbeitende attraktiv und wird immer beliebter.
- Rechtliche Vorschriften im Aufenthaltsland müssen vorab geprüft werden.
- Innerhalb der EU ist mobiles Arbeiten meist unkompliziert möglich.
- Für längere Auslandsaufenthalte sind Arbeitserlaubnis, Arbeitsschutz, Sozialversicherung und Steuern zu beachten.
- Eine Betriebsvereinbarung für mobiles Arbeiten im Ausland schafft Klarheit und Rechtssicherheit.
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Was ist mobiles Arbeiten?
Mobiles Arbeiten bedeutet, dass Mitarbeitende zeit- und ortsunabhängig arbeiten können – egal ob im Homeoffice, im Büro oder im Ausland. Es ist eng verwandt mit hybridem Arbeiten und ermöglicht es, Arbeit und Reisen zu verbinden. Besonders beliebt sind sogenannte Workations, bei denen Mitarbeitende aus dem Ausland arbeiten.
Vorteile für Unternehmen:
- Attraktives Employer Branding im War for Talents
- Höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
- Zugang zu internationalen Talenten
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Wie regelt man mobiles Arbeiten im Ausland?
Eine Betriebsvereinbarung oder Dienstvereinbarung ist empfehlenswert, um klare Regeln für das mobile Arbeiten im Ausland zu schaffen.
Wichtige Inhalte einer Betriebsvereinbarung:
- Zeitliche Befristung und Arbeitszeiten
- Bereitstellung und Kostenerstattung von Arbeitsmitteln
- Datenschutz und Arbeitszeiterfassung
- Regelungen für mobiles Arbeiten im Ausland
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Rechtliche Aspekte beim mobilen Arbeiten im Ausland
1. Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis
- Innerhalb der EU: Dank Freizügigkeit ist mobiles Arbeiten meist ohne zusätzliche Arbeitserlaubnis möglich.
- EWR-Staaten (z.B. Norwegen, Schweiz, Island): Es können zeitliche Beschränkungen gelten.
- Außerhalb der EU/EWR: Es ist eine Arbeitserlaubnis und ein offizieller Aufenthaltsstatus erforderlich. Die jeweiligen nationalen Vorschriften sind zu beachten.
2. Arbeitsschutz
- Das deutsche Arbeitsschutzgesetz gilt grundsätzlich auch beim mobilen Arbeiten im Ausland, wenn der Arbeitsvertrag in Deutschland besteht.
- In Ländern mit niedrigeren Standards können Teile der deutschen Arbeitsschutzverordnung weiterhin Anwendung finden.
- Außerhalb der EU gelten die nationalen Arbeitsschutzgesetze.
3. Sozialversicherung
- EU/EWR: Sozialversicherungsbeiträge werden im Beschäftigungsland gezahlt. Bis zu 24 Monate kann im Ausland gearbeitet werden, ohne im Gastland sozialversicherungspflichtig zu werden.
- Drittstaaten: Prüfe bilaterale Abkommen. Bei langfristigem Aufenthalt kann Sozialversicherungspflicht im Gastland entstehen.
4. Steuerzahlungen
- Doppelbesteuerungsabkommen: In fast allen europäischen Ländern vorhanden, regeln die Steuerpflicht.
- 183-Tage-Regel: Wer mehr als 183 Tage im Ausland lebt, wird dort steuerpflichtig.
- Drittstaaten: Ohne Abkommen kann es zu Doppelbesteuerung kommen.
Mehr zum Thema: Video „Arbeitswelt ohne Grenzen: Mobiles Arbeiten & Workations Weltweit“
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Wie implementiert man mobiles Arbeiten im Ausland im Unternehmen?
- Kommunikation: Offene Abstimmung zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden ist entscheidend.
- Richtlinien: Auch ohne formale Vereinbarung sollten klare Regeln für mobiles Arbeiten im Ausland definiert werden.
- Flexibilität: Unternehmen profitieren von zufriedenen, flexiblen Mitarbeitenden, wenn sie klare Rahmenbedingungen schaffen.
Tipps für hybride Zusammenarbeit Erfolgreiche hybride Teamarbeit
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Q&A: Häufige Fragen zum mobilen Arbeiten im Ausland
Was ist der Unterschied zwischen mobilem Arbeiten und Homeoffice?
Mobiles Arbeiten ermöglicht das Arbeiten von jedem Ort, auch im Ausland. Homeoffice ist auf die eigene Wohnung beschränkt.
Welche Länder eignen sich besonders für mobiles Arbeiten?
Innerhalb der EU ist mobiles Arbeiten am einfachsten. Länder mit digitalen Nomaden-Visa wie Portugal, Spanien oder Estland sind besonders beliebt.
Was passiert, wenn ich länger als 183 Tage im Ausland arbeite?
Ab 183 Tagen im Ausland kann eine Steuerpflicht im Gastland entstehen. Prüfe Doppelbesteuerungsabkommen und informiere dich über lokale Vorschriften.
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Fazit & Call-to-Action
Mobiles Arbeiten im Ausland bietet viele Chancen, erfordert aber klare rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen. Unternehmen, die proaktiv handeln, profitieren von zufriedenen, flexiblen Mitarbeitenden und stärken ihre Arbeitgebermarke.
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FAQ
- Welche rechtlichen Risiken gibt es beim mobilen Arbeiten im Ausland?
- Risiken bestehen bei Arbeitserlaubnis, Sozialversicherung und Steuern. Eine Betriebsvereinbarung und rechtliche Beratung helfen, diese zu minimieren.
- Wie lange darf ich als Arbeitnehmer:in im Ausland mobil arbeiten?
- Innerhalb der EU meist bis zu 24 Monate ohne Sozialversicherungspflicht im Gastland. Steuerliche Regelungen beachten!
- Brauche ich eine spezielle Versicherung für mobiles Arbeiten im Ausland?
- Ja, prüfe Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung für das jeweilige Aufenthaltsland.
