Nichts schreit Start-up wie, als Team in ein Land zu fliegen, in dem eigentlich kein Team-Member wohnt, und ein Airbnb mit acht Zimmern zu buchen, alles für ein einziges Team Outing. Füge noch dreißig Tassen Kaffee pro Tag, Mandelmilch, 2KG Pasta und überteuerte Tacos hinzu, und man hat man den Start-up-Vibe richtig gefunden.
Aber Spaß beiseite, bei Seatti haben wir uns entschieden damit zu experimentieren, uns alle paar Wochen für Team Outings zu treffen. Und wir denken, wir haben einige wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für all die Teams und Unternehmen gewonnen, die verschiedene hybride Arbeitsmodelle gerade ausprobieren.
Natürlich gibt es Unternehmen mit festen hybriden Arbeitsstrukturen, die wollen, dass MitarbeiterInnen an bestimmten Tagen oder zumindest 2–3 Mal pro Woche ins Büro kommen. Aber andere finden die Idee, ihre Struktur abstrakter zu gestalten, vielleicht ziemlich reizvoll und sehen es als eine Möglichkeit an. Und genau das haben wir getan.
Zugegeben, diese Art von Struktur ist auch möglich, weil wir ein Start-up mit einer kleinen Anzahl von MitarbeiterInnen sind. Unsere jetzige Struktur funktioniert folgendermaßen: Unser Team arbeitet die meiste Zeit des Monats remote und für ein paar Tage alle paar Woche organisieren wir ein intensives Team Outing, bei dem wir uns alle treffen. Bei diesen Outings haben wir inzwischen auch einige Dinge entdeckt, die unserer Meinung nach für Hybrid Work einfach unerlässlich sind – und wir möchten sie gerne teilen.
1. Neue MitarbeiterInnen müssen das ganze Team ASAP kennenlernen
Für neu eingestellte MitarbeiterInnen ist es besonders schwierig, mit Remote Work zu beginnen. Und das liegt nicht nur daran, dass das Onboarding einfacher ist, wenn man Team Member direkt vor sich hat. Aber auch, weil man sich sehr schnell isoliert und einsam fühlen kann. Ein Teil des Buzz beim Anfang eines neuen Jobs besteht ja auch darin, das gesamte Team kennenzulernen und alle neuen Gesichter zu sehen.
Deshalb haben wir beschlossen, dass wir dafür sorgen müssen, dass unsere neuen MitarbeiterInnen das gesamte Team kennenlernen, sobald sie eingestellt werden. Und genau das haben wir getan. In einer verrückt schnellen Veränderung, bei der wir unser Seatti-Team fast verdreifacht haben, haben wir alle MitarbeiterInnen nach Lissabon eingeladen.
Zugegeben, viel mehr Team Member und wir passen alle nicht zusammen in ein Airbnb. Aber es hat einfach etwas an sich, wenn alle zusammen in einer neuen Stadt sind, sich zum ersten Mal treffen und sofort die ganze Zeit miteinander abhängen – das schreit einfach geradezu nach Teamwork und Bonding.
Und wir wissen, dass die neuen MitarbeiterInnen es zu schätzen wissen, das ganze Team persönlich kennenzulernen. Denn so ist eine unmittelbare Connection gewährleistet, die man über einen Microsoft Teams-Anruf einfach nicht garantieren kann.
2. Gemeinsame Ausflüge organisieren
Das bringt uns zu unserem zweiten Punkt. Teamausflüge sind viel intensiver, wenn nicht jeder um 18:00 nach Hause geht, als ob es ein normaler Arbeitstag wäre. Und obwohl „intensiv“ wie ein Schreckenswort klingen mag, hat es für uns einen positiven Eindruck, denn ein intensives Team-Bonding ist genau das, was wir wollen.
Ein Team, das sich nicht nur auf professioneller Ebene kennenlernt, ist ein Team, das zusammenhält. Und das bedeutet nicht, dass man alle privaten Details aus dem Leben seiner KollegInnen kennen muss, sondern dass man ihren Charakter und ihre Persönlichkeit kennenlernt, zusammen lacht und Insider-Witze erstellt.
Auf unserer Reise konnten wir das tun, indem wir uns Zeit nahmen, um gemeinsam durch die Stadt zu spazieren, ein paar Bier zu trinken, den Sonnenuntergang beobachteten und in einem Restaurant aßen. Auf dieser Weise konnte das ganze Team lustige Geschichten und Anekdoten austauschen, Erlebnisse schaffen, an die wir uns für lange erinnern können.
Wir konnten auch ein Band knüpfen, das bei solchen Ausflügen einzigartig ist. Und ein Team, das diese Bindung aufgebaut hat, arbeitet einfach besser zusammen, weil Vertrauen und Zuversicht wachsen.
3. Genug Onboarding planen
Wir glauben, die Notwendigkeit, ein Unternehmen neuen MitarbeiterInnen richtig vorzustellen, wird oft unterschätzt. Wir erkennen vielleicht nicht immer unbedingt die Notwendigkeit, dass z. B. eine Mitarbeiterin aus dem technischen Bereich verstehen muss, wie der Sales Prozess funktioniert, oder dass ein Marketing-Mitarbeiter verstehen muss, welche neuen Funktionen das Produktteam bald veröffentlichen wird. Aber es ist tatsächlich sehr wertvoll.
Denn letzten Endes ist es die Hybridität aller Elemente, die ein Unternehmen erfolgreich macht. Daher ist es nur sinnvoll, dass alle Teammitglieder eine umfassende Vorstellung und ein umfassendes Verständnis davon haben, wie jede Abteilung arbeitet – und vor allem, was jedes Teammitglied tut. Nicht zuletzt, um zu verstehen, wie wertvoll alle MitarbeiterInnen sind, auch wenn man nicht jeden Tag direkt miteinander arbeitet.
Deshalb waren unsere Tage in Lissabon mit verschiedenen Meetings geplant, die von der Einführung in unseren Sales Prozess über das Verständnis der Admin, bis hin zur Vorstellung unserer Zukunftsvision für das Unternehmen reichten.
Jedes Teammitglied fand einfach einen Platz in unserem Wohnzimmer und hörte mit einer Tasse unseren Gründern zu, wie sie die Geschichte von Seatti, unseren Kundeneinführungsprozess und alle verschiedenen Rollen erklärten. Pro-Tipp: Die Investition in einen Edding-Marker und etwas A2-Papier hilft sehr, das Onboarding zu visualisieren.
Und das sind nur drei Dinge, die wir bei unserem zweiten Team Outing in Lissabon gelernt haben. Und wir hoffen, dass wir diesen Prozess so lange wie möglich fortsetzen können. Denn es hilft uns dabei, als Team zusammenzuwachsen und gleichzeitig weiterhin die Möglichkeit zu haben, Remote zu arbeiten. Das hybride Arbeitsmodell hat viele verschiedene Möglichkeiten, und dies ist diejenige, die für uns im Moment einfach funktioniert. Und wir sind uns sicher, dass wir auf unseren weiteren Reisen weiter lernen, uns anpassen und wachsen werden. Und wir könnten uns nicht mehr darauf freuen!
Aber bis dahin erstmal: Obrigado e Adeus 🇵🇹!